Gransherad Kirche

Gransherad kirke
Holzmodell der alten Stabkirche nach einer Zeichnung von 1855

Gransherad kann auf eine Kirchengeschichte bis zurück ins  Mittelalter blicken. Die Kirche gehörte nach der Reformation zuerst zur Kirchengemeinde Tinn, bevor sie nach der Königlichen Resolution im Jahr 1859 zusammen mit Hovin zur eigenen Kirchengemeinde Gransherad wurde. Dies blieb so bis 1964 als Gransherad zum Teil der Kirchengemeine Notodden und Hovin zum Großteil Teil der Kirchengemeinde Tinn wurde. Im Jahr 1986 wiederum wurde Gransherad an die Kirchengemeinde Heddal angeschlossen (und Hovin an Tinn).

Die erste Kirche von Gransherad stand laut Legenden auf "Grandlås" etwas weiter südlich. Laut Jubileumsbuch der Kirche kann man noch heute Spuren davon auf dem zugewachsenen Gelände finden. Diese Kirche soll nach der großen Pest Mitte des 14. Jahrhunderts verfallen sein. Anschließend wurde auf dem heutigen Gelände eine Stabkirche gebaut.Sie ist datiert auf 1369 und wurde Olav dem Heiligen geweiht. Die Stabkirche erfuhr im Laufe der Jahrhunderte starke Umbauten, so dass heute die Prägung einer Stabkirche nicht mehr erkennbar ist. Die Galerie wurde später, wie bei vielen anderen Stabkirchen auch, entfernt. Einiges von dem alten Inventar blieb jedoch erhalten. So wurde zum Beispiel der alte Predigtstuhl auf dem Kirchturm gefunden, von Finn Kraft restauriert und in der Sakristei platziert. Außerdem blieben die Glocke und eine Bibel von Kristian III von 1550 erhalten. Die Portalpfeiler, ein altes Kreuz und ein Olavskopf wurden der "Oldsakssamling" übergeben. Der letzte Gottesdienst und er umgebauten Stabkirche wurde am 11. August 1849 gehalten und am 20. und 21. August wurde sie dann abgerissen.

Die heutige Kirche wurde von Baumeister Halvor Andreas Olsen ab 1845 nach Zeichnungen von Linstrow gebaut und am 11. September 1849 geweiht. Olsen baute, zum Teil zeitgleich, die Kirche in Hovin nach der selben Zeichnung, die dann ein Jahr später geweiht wurde. Die Kirche in Gransherad soll etwas größer sein als die Kirche in Hovin, obwohl die Schätzungen der Sitzplätze variieren. Heute wird sie mit 250 Sitzplätzen angegeben. 

Es handelt sich um eine in Blockbauweise errichtete Langkirche mit Westturm, dessen Chor die gleiche Breite aufweist wie das Kirchenschiff. Die Sakristei kam 1939 dazu und 1985 ein Freistehendes Gebäude im Süden der Kirche in dem sich der Aufbahrungsraum, der Raum für die Friedhofsmitarbeiter und die Gästetoiletten befinden. 


Die Kirche wurde außen mit Paneelen verkleidet, nicht aber im Innern, wo das bemalte Balkenwerk sichtbar ist. Der Kirchenchor erhebt sich drei Stufen über das Kirchenschiff. Die Galerie im Westen, die sich, auf der nördlichen und südlichen Seite, jeweils ein Stück Richtung Osten erstreckt, befindet sich ganz westlich die Orgel.

Zu Beginn gab es am Altar nur ein Kreuz, aber im Jahr 1930 bekam sie ein Altarbild gemalt von Thyge Mathisen, das eine Frauen am Grab zeigt. Das frühere Altarkreuz steht heute in einer Ecke des Chores. Der Predigtstuhl ist im gleichen Alter wie die Kirche.

Die Orgel wurde von den Brüdern Torkildsen gebaut und 1990 eingeweiht. Sie hat 10 Stimmen verteilt auf 2 Klaviaturen und Pedale. (opus 138) und löste die Orgel aus dem Jahr 1914 ab, die Ende der 80iger Jahre kaputt ging.


Die Kirchenglocken stammen noch aus der alten Stabkirche. Von der einen nimmt man an, dass sie im 14. Jahrhundert gegossen wurde, die Andere stammt aus den Niederlanden und ist aus dem Jahr 1738. Ihre Innschrift lautet "Gottes Wort und Luthers Leer, will vergangen nimmer mehr" 


1+2. ehemaliges Pfarrhaus mit Gedenkstein 3.Predigtstuhl aus der alten Stabkirche 4. Brautstühle von 1919

5+6.Galerie der "Sognepresten" von Gransherad in der Sakristei 

Die Kirche ist umgeben vom Friedhof und liegt südlich des Tinnåa mit einer schönen Aussicht auf den Fluss. Auf dem Friedhof steht ein Kriegsgedenkstein.  Seine Innschrift lautet " Erinnerung an sie Gransheradianer, die Volk und Land beschützten 1807 - 1814". Nach einem Angriff der Engländer auf Kopenhagen stellten sich die Norweger/Dänen auf die Seite Napoleons. Schweden dagen kämpfte auf Seiten Englands. Nachdem Napoleon den Krieg verlor wurde Dänemark gezwungen Norwegen an Schweden abzugeben. 

Südlich des Friedhofes (im Hintergrund des Gedenksteines zu sehen) liegt das ehemalige Pfarrershaus, das im Herbst 2014 an Privatleute verkauft worden.

 

(Übersetzung aus - "norsk-kirkebygg.origo.no")